Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Generationen-Barometer 2025: Was macht dich zufrieden in deinem Leben? Was unzufrieden?

Je älter, desto zufriedener

Die Lebenszufriedenheit der Schweizer Bevölkerung ist anhaltend gross. Fast 90 Prozent sind mit dem eigenen Leben eher oder sehr zufrieden, wobei gilt: Je älter, desto zufriedener. Vor allem Freundschaften und soziale Kontakte wirken sich positiv auf die Zufriedenheit aus. Für Männer spielen Partnerschaft und Familie eine wichtigere Rolle als für Frauen, umgekehrt gewichten Frauen Freundschaften höher als Männer. Ebenfalls positiv wirken sich für beide eine gute Wohnsituation und Gesundheit aus. Auf die Stimmung drückt vor allem das aktuelle Weltgeschehen – es  macht drei von vier Menschen in der Schweiz unzufrieden.

Illustration: Generationen-Barometer 2025: Wie optimistisch oder pessimistisch blickst du auf das Jahr 2025?

Schweizer:innen blicken besorgt in die Zukunft

Die aktuelle Weltlage führt dazu, dass die Sorgen über die Zukunft zunehmen. 71 Prozent der Befragten blicken pessimistisch auf das Jahr 2055. Bei der Befragung im Jahr 2023 waren es noch 66 Prozent. Besonders die unter 35-Jährigen machen sich Sorgen. Viele von ihnen fühlen sich machtlos und sehen kaum Möglichkeiten, die Zukunft der Gesellschaft mitzugestalten: Nur 12 Prozent glauben daran, persönlich etwas bewirken zu können.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Wo driftet die Schweiz auseinander? Zwischen...

Die Schweiz driftet gefühlt auseinander

Wie erleben die Menschen in der Schweiz die oft in den Medien diskutierte Polarisierung? Zwei Drittel der Befragten glauben tatsächlich, dass die Schweiz auseinanderdriftet: Sowohl politisch zwischen links und rechts als auch zwischen Arm und Reich. Seit 2021 hat auch die Wahrnehmung zugenommen, dass der Graben zwischen Jung und Alt grösser wird, vor allem bei den jungen Menschen: Rund die Hälfte der unter 26-Jährigen sehen einen Generationengraben. Generell nehmen die jungen Generationen in fast allen Bereichen eine stärkere Spaltung der Gesellschaft wahr als ältere.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Digital Detox wird mehrheitsfähig.

Digital Detox wird mehrheitsfähig

In der Schweiz unterstützen rund zwei Drittel ein TikTok-Verbot. Selbst bei den 18- bis 25-Jährigen, der aktivsten Nutzergruppe, befürworten mehr als die Hälfte ein Verbot. Noch höher liegt  die Zustimmung zu Handyverboten an Schulen: Über 80 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus. Auch bei den 18- bis 25-Jährigen unterstützen zwei Drittel diese Massnahme. Das zeigt: Menschen allen Alters machen sich Sorgen, dass sich die Digitalisierung negativ auf das Zusammenleben auswirken könnte.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Was ist dir wichtig beim Arbeiten?

Teamgeist verbindet die Generationen am Arbeitsplatz

Warum gehen wir arbeiten? Für 44 Prozent der Schweizer:innen steht die finanzielle Sicherheit an erster Stelle. Für fast genauso viele steht aber auch der persönliche Sinn im Vordergrund: 19 Prozent arbeiten, um etwas zu bewirken, 15 Prozent sehen ihren Job als Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, und neun Prozent arbeiten für die Wertschätzung. Welche Bedeutung die Arbeit hat hängt auch von der Lebensphase ab. Älteren Menschen ist Wertschätzung am Arbeitsplatz sehr wichtig. Menschen mittleren Alters, für die oft die Familie zentrales Thema ist, wünschen sich Flexibilität und einen gesunden Ausgleich zwischen Arbeit und Privatem. Bei den jüngeren Befragten, die am Anfang des Berufslebens stehen, spielt die berufliche Weiterentwicklung eine wichtige Rolle. Was alle verbindet, ist der Wunsch nach einem guten Teamgeist und sinnstiftender Arbeit.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Jede Generation fühlt sich im Job benachteiligt?

Jede Generation fühlt sich im Job benachteiligt

43 Prozent der Schweizer:innen fühlten sich in den vergangenen  fünf Jahren wegen ihres Alters diskriminiert – am häufigsten am Arbeitsplatz. Unter all jenen, die bereits Erfahrungen mit Altersdiskriminierung gemacht haben, berichten besonders ältere Arbeitnehmende, dass sie aufgrund  ihres Alters keine Stelle erhalten hätten (57 %). Zudem erlebten sie wenig Wertschätzung (41 %) und ihre Fähigkeiten wurden angezweifelt (39 %). Im mittleren Alter sind ein geringerer Lohn (60 %) und schlechtere  Chancen auf eine Karriere oder Weiterbildung die Gründe für  Diskriminierung. Bei den jüngsten Befragten fühlten sich ganze 96 Prozent nicht ernst genommen, 76 Prozent nahmen Zweifel an ihren Fähigkeiten wahr und 61 Prozent fühlten sich mit Vorurteilen von Arbeitskolleg:innen konfrontiert.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Hast du ein Testament oder einen Erbvertrag erfasst?

Schweizer:innen schieben Vorsorge auf

Erben ist in der Schweiz oft das finanziell bedeutendste Ereignis im Leben. Dennoch hat nur ein Drittel der Bevölkerung ein Testament oder einen Erbvertrag gemacht – vor allem Jüngere schieben diesen Schritt auf. Je näher das Lebensende  rückt, desto stärker wird der Wunsch, den Nachlass zu regeln. In vielen Familien bleibt der  Nachlass ein Tabuthema: Nur ein Viertel der Schweizer:innen weiss, ob die Eltern ein Testament oder einen Erbvertrag verfasst haben, und kennen dessen Inhalt.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Wer kann sich noch Wohneigentum leisten?

Selfmade-Erfolg wird als unrealistisch erachtet

Erbschaften spielen in der Schweiz eine immer wichtigere Rolle – nicht  nur auf persönlicher, sondern  auch auf gesellschaftlicher Ebene. In welche Familie man geboren wird, ist Zufall – und kann mitentscheiden, welche Möglichkeiten einem das Leben bietet. Besonders deutlich wird dies beim Thema Wohnen: So sind 69 Prozent der Befragten  der Meinung, Wohneigentum in der Schweiz könne man sich nur  noch leisten, wenn man geerbt hat. 58 Prozent bewerten diese Entwicklung kritisch. 54 Prozent glauben ausserdem, wer aus ärmeren Verhältnissen kommt, könne in der Schweiz kein Vermögen mehr aufbauen. Der Traum vom Selfmade-Erfolg scheint für viele Schweizer:innen in die Ferne zu rücken.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Welchen Anteil an der Erbschaft soll dem Staat abgegeben werden?

Das Erbe soll in der Familie bleiben

Alle Vorhaben, in der Schweiz eine nationale Erbschaftssteuer einzuführen, waren bisher chancenlos. Doch immer wieder rückt das Thema ins Zentrum der politischen Debatte. Aktuell befürworten 57 Prozent der Schweizer:innen, dass familiäres Vermögen vollumfänglich an die Erb:innen fliessen soll – ein klares Votum gegen eine Erbschaftssteuer. Allerdings sind nicht alle Altersgruppen gleicher Meinung. Bei den jüngsten Befragten zwischen 18 und 35 Jahren sind 61 Prozent dafür, dass eine Abgabe an die Allgemeinheit gehen soll – und damit für eine Erbschaftssteuer.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Welche Werte und Überzeugungen deiner (Gross-)Eltern haben dein Leben am stärksten geprägt?

Wir erben nicht nur Geld, sondern auch Grundsätze

Welche Werte und Überzeugungen haben uns die Eltern und Grosseltern mit auf den Weg gegeben? Die Befragung zeigt: Eine Menge. Selbstständigkeit und Eigenverantwortung stehen an der Spitze, dicht gefolgt von Ehrlichkeit und Integrität. Die Eltern spielen dabei eine zentrale Rolle in der Wertevermittlung: 72 Prozent der Befragten sagen, dass ihre Mutter einen starken bis sehr starken Einfluss auf sie hatte. Der Vater wird mit 64 Prozent ebenfalls als sehr prägend wahrgenommen.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Wie erlebst du dein familiäres Erbe?

Das familiäre Erbe ist eher Lust als Last

Das familiäre Erbe – seien es Traditionen, Werte oder das Ansehen  der Familie – wird von zwei Dritteln der Schweizer:innen als Bereicherung empfunden. Entsprechend hoch ist auch die Bereitschaft, Verantwortung für den Ruf der Familie zu übernehmen: 55 Prozent fühlen sich verpflichtet, das Familienansehen weiterzutragen. Auffällig sind dabei die geschlechtsspezifischen Unterschiede: Während 65 Prozent der Männer diese Verantwortung spüren, sind es bei den Frauen nur 46 Prozent.

Illustration zum Generationen-Barometer 2025: Welche Familientraditionen sollen an die nächste Generation weitergegeben werden?

Tischrituale und Dialekte verbinden die Generationen

Über 80 Prozent der Schweizer:innen finden es wichtig, Traditionen an die nächste Generation weiterzugeben. Besonders wichtig sind den Befragten familiäre Umgangsformen, die das tägliche  Zusammenleben prägen (65 %). Damit sind Werte wie gegenseitiger Respekt, Höflichkeit, ein unterstützendes Miteinander und Rituale wie das gemeinsame Verabschieden oder Begrüssen gemeint. Auf Platz zwei stehen gemeinsame Mahlzeiten (58 %). Geschichten und Erzählungen, die das kulturelle Gedächtnis einer Familie bewahren, sind für 46 Prozent wichtig. Feste und Feiertage (42 %) sowie Dialekte und sprachliche Besonderheiten (39 %) folgen auf Platz 4  und 5. Diese sind interessanterweise für die jüngste Altersgruppe (18 – 35 Jahre) mit 60 Prozent besonders wichtig.