Können sich die Stimmberechtigten seriös eine Meinung bilden, wenn das Abstimmungsbüchlein wie im Juni 2021 über 140 Seiten umfasst? Ist das nein zum CO2-Gesetz ein Zeichen dafür, dass die direkte Demokratie bei dringenden Problemen Lösungen blockiert? Beim Wissen zum Zmittag geht es um die Chancen und Grenzen der direkten Demokratie.
Die Menge und Komplexität der Vorlagen überfordere viele Stimmberechtigten, Mehrheitsentscheide förderten die Spaltung der Gesellschaft, und die aus dem vorletzten Jahrhundert stammenden Spielregeln behinderten die Lösung dringlicher Probleme. Diese und ähnliche Befürchtungen waren in den vergangenen Jahren oft zu hören. Zu Recht?
Um diese Frage geht es im Wissen zum Zmittag mit Prof. Dr. Marc Bühlmann, Direktor von Année Politique Suisse und assoziierter Professor für Politikwissenschaften an der Universität Bern. Er ist Mitherausgeber des kürzlich erschienenen Sammelbandes "Direkte Demokratie in der Schweiz".
Der Sammelband nimmt sich der Bedenken gegenüber der direkten Demokratie an, lenkt den Blick von extremen Einzelfällen auf das grosse Ganze und liefert neue Erkenntnisse aus der Abstimmungsforschung, mit denen die Diskussion über Manipulierbarkeit, Integrationskraft und Problemlösungsfähigkeit der direkten Demokratie erweitert wird.
Bei Wissen zum Zmittag präsentieren ausgewählte Fachpersonen in der Mittagspause nützliches Wissen - mit anschliessender Diskussion. Das Mittagessen darf mitgebracht werden.
Eintritt frei. Plätze können online reserviert werden:
Der Anlass findet am Tag der Demokratie statt, den die UNO 2007 ausgerufen hat. Sie will damit Anlass bieten, den Zustand der Demokratie in der Welt zu prüfen. Weitere Veranstaltungen und Projekte zum Tag der Demokratie sind auf der Website des Campus für Demokratie zu finden.
Link zum Sammelband "Die direkte Demokratie in der Schweiz" (Open Access, kann als PDF heruntergeladen werden)
Berner Generationenhaus
Bahnhofplatz 2
3011 Bern