Sprache prägt unsere Wahrnehmung und unser Denken, sagt Politikwissenschaftlerin Kübra Gümüşay (32). In ihrer Rede zur Lage der Generationen zeigte sie auf, wie wir als Gesellschaft respektvoll und ohne Angst vor Fehlern über Probleme sprechen können - auch in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse.

Der Geflüchtete, die Homosexuelle, der schwarze Mann, die Gastarbeiterin: Wie schnell teilen wir Menschen andere Menschen in Kategorien ein. Kübra Gümüşay (32) wehrt sich dagegen. In ihrer Rede zeigte sie auf, dass Menschen ihre Individualität verlieren, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden und sich auch nur als solche äussern dürfen.

Um nicht vorschnell ein Urteil zu fällen, sei es wichtig, sich auf die besondere Sichtweise seines Gegenübers einzulassen, Zeit mit ihm zu verbringen, sagte Kübra Gümüşay. Sie plädierte für eine Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert, sondern sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. 

Das Video beinhaltet einen Zusammenschnitt ihrer zentralen Aussagen. 

Kübra Gümüşay hielt ihre Rede zur Lage der Generationen im Innenhof des Berner Generationenhaus am 22. September 2020. Musikalisch umrahmt wurde die Rede von Bruno Bieri mit Hang und Xang. 

 

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