Mit der Ausstellung «A Mile in My Shoes» und vielfältigen Veranstaltungen lud das Berner Generationenhaus ein zum Perspektivenwechsel und zum Erkunden der eigenen Empathiefähigkeit.
11. November 2022 - 14. Mai 2023
Kinder sollen sich in ihre Geschwister einfühlen, Manager:innen in ihr Team und Politiker:innen in das ganze Volk: In all unseren Lebensbereichen wird Empathie gefordert. Die Fähigkeit wahrzunehmen, was andere Menschen fühlen, und sie dadurch besser zu verstehen gilt als zentral für das gesellschaftliche Zusammenleben und unsere Beziehungen - gerade auch zwischen den Generationen. Gleichzeitig leben wir in einem Zeitalter der Individualisierung und Selbstoptimierung, und die populären Versuche, gesünder, gelassener und glücklicher zu werden, richten die Empathie vor allem auf sich selbst. Wie gelingt der Balanceakt zwischen dem Blick nach innen und der Anteilnahme nach aussen? Wie weit ist Empathie lernbar? Und wo liegen die (persönlichen) Grenzen der Empathie?
Aussstellung «A Mile in My Shoes»
Eine Sammlung von Schuhen und Geschichten lud dazu ein, die Perspektive zu wechseln. «A Mile in My Shoes» war ein interaktives Schuhgeschäft, in dem die Besucher:innen in die Schuhe eines anderen Menschen schlüpfen konnten - im wörtlichen Sinne - und per Kopfhörer den Geschichten der Schuhbesitzer:innen lauschen konnten.
Wie fühlt es sich an, im falschen Körper geboren zu sein? Unter Existenzängsten zu leiden? Oder wenn in der Pubertät die Gefühle verrückt spielen? Was macht ein unerfüllter Kinderwunsch mit einer Beziehung? Und wie verändert eine Reise den Blick auf die Heimat?
Die Geschichten stammten aus Bern und der ganzen Welt und wurden in Schweizerdeutsch, Hochdeutsch, Französisch und Englisch erzählt.
Die Ausstellung «A Mile in My Shoes» war in Kooperation mit Empathy Museum entstanden. Dieses wurde von der Londoner Künstlerin Clare Patey ins Leben gerufen und erforscht seit 2015, wie unsere persönlichen Beziehungen durch Empathie gestärkt werden können.